Freitag, 24. Oktober 2014

"Namaste und herzlich Willkommen zum Rückenbruch-Programm"

Hey ihr Lieben,

auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Mitteln, um meine akute Langweile zu besiegen (...), bin ich vor drei Wochen das erste Mal zum Yoga gegangen. Das hatte sich angeboten, denn neben meinem Fitness-Studio hing ein Schild "Neuer Power-Yoga Kurs ab Oktober". Und da ich, wie oben schon erwähnt, immer auf der Suche nach Neuem bin, habe ich mir eine Yoga-Matte von einem Freund geschnappt und bin Donnerstags um 18:15 das erste Mal dahin hingegangen.

Der erste Schock war, dass ich von den Umkleideräumen (unten im Keller) bis zum Raum (Dachgeschoss) nur auf Socken hochlaufen musste, ganz Yoga-Öko-mäßig mit der Matte unter dem Arm in grauen Nike-Socken, wo der Hacken sich schon aufzulösen anfängt, während die ganzen Fitness-Besucher mich auch nur kopfschüttelnd anschauten (ich habe jetzt übrigens eine Taktik: Ich fahre schon umgezogen dahin und muss nur noch meine Schuhe ausziehen: Tip Top!).
Zweiter Schock war dann, dass ich das Durchschnittsalter ziemlich herunterzog: Ich war mit Abstand die Jüngste (und auch die Schlankste wenn man das mal sagen darf...), aber insgesamt waren alle genauso unerfahren wie ich, manche hatten das zwar schon mal gemacht, aber alle waren ganz nett... Dann legten wir unsere Matten kreisförmig in den Raum und setzten uns drauf. Als die Lehrerin uns dann aufforderte, uns in den Schneidersitz zu sitzen, die Finger Yoga-typisch aneinander zu drücken und die Augen zu schließen, war es bei mir vorbei - Vorurteile? Bestätigt. Und so hatte ich dann auch am Anfang nur minder Lust, meine Augen zu schließen, vor völlig fremden Leuten, während ich beobachtet wurde. Aber irgendwann ging es dann und ich war kurz davor einzuschlafen. 
Aber dann wurde es anstrengend, und zwar so anstrengend, dass ich das erste Mal in meinem Leben nach Sport gespürt hatte, dass ich auch diverse Muskeln im Po habe und das mein Rücken auch noch existiert. Denn als erstes lernten wir die Ujjayi-Atmung (Kehle verengen und so tun, als würde man a einen Spiegel hauchen - hört sich an wie eine schlechte Kopie von Darth-Vader) und dann den Sonnengruß: Und der ist um ehrlich zu sein ziemlich cool! 
Zwar bin ich mit Abstand die Unbeweglichste im Kurs (tiefe Vorbeuge heißt bei mir mit gebeugten Knien mit den Fingerspitzen gerade so den Boden antippen) und die Lehrerin sagte dann auch nur so mitleidig :"Muskelverkürzung, mh?" (jaja, danke geliebtes Volleyball!). Naja, Sonnengruß bekam ich trotzdem hin, herabschauenden Hund auch, nur bei dem herauf-schauenden Hund (auf dem Bauch liegen, Arme in den Boden stemmen und nach oben schauen) war es dann bei mir wieder zu ende und so blieb es bei der kleinen Kobra (nur auf den Ellenbogen). Weite ging es dann geschwind mit den Balance-Übungen, die zu Anfang meiner Yoga-Karriere echt kacke waren (*rums*: "MAYBRITT STABILITÄT UND KONTROLLE"), die jetzt aber gehen. Und dafür kann ich die Übung links als einzige aus dem Kurs! Schakalaka sag ich da nur und ich bin kurz davor diese Übung rechts hinzubekommen! Das aller lustigste war aber sowieso das Ende: 10 Minuten auf dem Rücken liegen und entspannen. An sich ein guter Ansatz, nur hatte mir niemand erklärt, dass die Kursleiterin dabei rumgeht, dir Zitronenaroma an ihren Händen über die Nase hält, dann deine Schultern nach unten drückt und an deinem Hals zieht: Naja, jedenfalls hatte sie sich unbemerkt hinter meinen Kopf gehockt und auf einmal roch es nach Zitrone und dann drückte etwas meine Schultern rabiat nach untern. Und so riss ich dieAugen auf und starrte in die der Lehrerin, die mich mindestens genauso erschrocken ansah. Sofort kneif ich meine Augen wieder zusammen und hoffte, dass sie das schnell wieder vergessen würde. Aber zum Glück hatte ich wenigstens nicht geschrien...
Und so hat mich der Ehrgeiz gepackt, ich habe meinen schmerzenden Rücken/Po vergessen und bin am nächsten Donnerstag wieder zum Yoga geschrampelt. Und die Übungen gehen schon immer besser, ich achte öfter auf meine Atmung, besonders wenn ich mal nicht einschlafen können und ich denke ich werde dabei bleiben: Wäre ja auch zu schade, wenn der herausschauende Hund gegen mich gewinnen würde...

Bis zum nächsten Samstag und namaste,
Maybritt





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