Samstag, 27. September 2014

Machst du noch das Gleiche oder lebst du schon?

Hallo ihr,

meine beiden Elternteile sind Zollbeamte. In letzter Zeit habe ich mich öfters über sie aufgeregt, einfach, weil ich dachte, dass dieser Status sie irgendwie langweilig machen würde. Ich meine, bei ihnen hat alles ein System, sie halten an alten Sachen und Vorgängen fest, sodass sich nie viel ändert und alles hat seine Ordnung. Schon seit 16 Jahren kenne ich nichts anderes als diese eingelaufenen Abläufe, egal ob es sich um die Morgen-Routine handelt oder wie wir in der Woche den Abend verbringen. 
Was das mit dem Thema hier wieder zu tun hat?
Ich will heute über Altes und Neues schreiben, über Veränderungen und so weiter. Meine Eltern und eigentlich meine ganze Familie und so ich auch, und viele, viele andere halten an alten Sachen fest. Egal ob sie einem gut tun oder nicht: Wenn man seit seiner Kindheit morgens drei Nutellabrote isst, macht man das halt auch noch mit 20 Jahren, auch wenn es ungesund und so weiter ist. Es ist einfacher sich nicht was neues zum Essen auszudenken und das anstatt von den Nutellabroten zuzubereiten. Oder auch beim Sport: Wenn man seit seinem 13 Lebensjahr Ballett tanz, gewöhnt man sich daran und auch wenn man eigentlich keine Lust mehr hat sagt man sich: "Ach das mache ich schon so lange, dann kann ich auch weiter machen". So ist das zurzeit bei mir und meiner Suche nach einer neuen Sportart: Gestern war ich mit einer Freundin beim Badminton - und schon von Anfang an als wir die Halle betreten haben, konnte ich nur noch daran denken, wie sehr mir Volleyball fehlt. Und dass hatte ich wohl irgendwie verdrängt, wenn bisher war es mir nie so aufgefallen. Ich liebe den Sport über alles, aber ich habe aufgehört, weil die Mannschaft einfach in die Brüche ging - Zickerein, neuer Trainer und so weiter. Oder will ich einfach nichts Neues Anfangen, weil ich wieder bei 0 starten müsste, neue Freunde im Team finden, neue Sachen lernen müsste? Und Volleyball habe ich schließlich fünf Jahre gespielt, also könnte ich mir einfach eine neue Mannschaft suchen und... es wäre einfacher, als was Neues zu machen. Es wäre einfacher, immer das Gleiche zu machen und dabei zu bleiben, weil man sich so an nichts neues gewöhnen muss und nicht die Angst davor haben muss, dass das Neue schlecht wird. Aber vielleicht wird es ja auch gut, vielleicht sogar besser als das Bisherige! Auch wenn  mir Badminton jetzt nicht so gefallen hat, werde ich mir wohl noch Leichtathletik (ich liebe Sperrwerfen!) und Tennis angucken. Zum Volleyball werde ich wohl erstmal nicht zurückkehren - ich will nicht mit 60 Jahren meinen Enkeln erzählen, dass ich mein ganzes Leben nichts anderes als Volleyball gespielt habe. Oder auch, dass ihr Großvater ein Mann ist, den ich gar nicht liebe, aber noch mit ihn zusammen bin, weil es bequemer ist. Wenn Menschen uns verlassen wollen, sollten wir sie nicht aufhalten, weil wir an sie gewöhnt sind oder weil wir sie lieben. Es ist ihre Entscheidung und wir müssen damit umgehen können.
Und auch wenn ich vielleicht erstmal nicht das Richtige (oder auch den Richtigen... lange Geschichte) finden werde: Egal. Hauptsache, ich probiere viel aus und wer weiß, vielleicht lande ich ja am Ende mit etwas, was ich niemals gedacht hätte?! Fußball oder so...?

Bis zum nächsten Samstag,
Maybritt


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