Mein Experiment "1 Monat vegan" ist schon bald wieder um. Und abgesehen von einem Ausrutscher mit Milch im Kaffee habe ich mich bis jetzt auch ohne Probleme daran halten können.
Vegan ist nicht schwer. Solange man zu Hause isst.
Und das ist für mich auch der Knackpunkt, warum ich mich im Juli wieder als Allesesser betätigen werde. Auf jeden Fall Auswärts. Das leben ist einfach einfacher, wenn man alles essen kann. Wenn man sich nichts verbietet. Sei es der Kaffee unterwegs ("Sojamilch? Ne, gibt es nicht. Tut es auch fettarme?" "Ist okay, ich nehm nen Tee."), das Brötchen auf die Hand ("Mit was die Bleche eingerieben wurden? Woher soll ich das wissen?") und was mich ganz besonders gestört hat in den letzten Wochen: EIS! Oh, ich hatte sooo Lust auf eine leckere Kugel Schokoladeneis als ich in der Stadt unterwegs war... ihr könnt es euch nicht vorstellen :D Aber ne, ging nicht.
So im Großen und Ganzen kann ich nicht behaupten, dass mir was fehlen würde. Wirklich nicht. Ich esse ganz normal Frühstück und Abendbrot und ich esse mich immer satt. Ich habe eine große Auswahl an leckeren Rezepten und es macht Spaß mal wieder neue Zutaten auszuprobieren. Solange ich zu Hause bin, ist es super leicht sich vegan zu ernähren. Und Auswärts wird es mit der Zeit vielleicht noch einfacher. Wenn man mehr drin ist. Wenn man genauer weiß, welcher Bäcker welche Zutaten nutzt. Welches Eiskaffee auch veganes Eis hat.
Aber ehrlich gesagt fehlt mir persönlich der moralische Druck auch im Juli noch komplett vegan zu leben.
Ich empfinde halt immer noch keinen Ekel bei dem Gedanken an ein Stück Fleisch. Und bei dem Gedanken an ein Käsebrot bekomme ich Appetit und denke nicht zu erst an die Kälber, denen die Milch geklaut wird. Vielleicht bin ich zu egoistisch. Vielleicht zu pragmatisch. Ich weiß es nicht. Aber ich sehe vegan immer noch nicht als DIE Lösung an.
Eine bewusste Ernährung ALLER klingt in meinen Ohren immer noch besser.
Ich glaube mein weiterer Plan sieht so aus: Im Juni noch komplett vegan. Diesen einen Monat ziehe ich jetzt durch. Im Juli werde ich dann zum "Teilzeit-Veganer". Heißt: Zu Hause so vegan wie möglich. Wenn es einmal die Woche Fleisch gibt, dann gibt es halt einmal die Woche Fleisch. Dann lasse ich es mir aber auch schmecken. Und es wird wieder Müsli mit Honig geben. Das schmeckt mir einfach am Besten. Bis jetzt habe ich keine Alternative ohne Honig gefunden die mir so gut schmeckt wie mein Lieblingsmüsli.
Ich werde weiterhin die meiste Zeit vegan kochen. Aber wenn ich irgendwo eingeladen bin und es gibt einen Auflauf mit Käse oder Mittags Sahnetorte, dann ist das halt so. Wenn ich einlade kann ich meine Gäste ja mit einem leckeren veganen Gericht überraschen.
Das ist, so glaube ich auf jeden Fall momentan, für mich der richtige Weg.
Wie mir das körperlich bekommt muss ich dann beobachten. Momentan geht es mir gut. Ich habe mich aus Neugier auch mal zwischendrin gewogen und meine Waage fand die vegane Ernährung auch sehr gut. Ich bin gespannt, was sie am Ende des Monats sagen wird.
Bis jetzt ist das Experiment ein voller Erfolg für mich. Weil mir klar geworden ist, dass es viel einfacher ist, als ich es mir vorgestellt habe. Und dann doch in Kleinigkeiten schwieriger, als ich es erwartet hätte.
Ich kann, bis jetzt, wirklich nur jedem empfehlen es auch mal einen Monat auszuprobieren. Es ist eine Erfahrung, die einem gut tut.
Aber noch ist der Monat ja nicht vorbei. Und in einer Woche kann viel passieren. Ein abschließendes Fazit wird es noch geben ;)
Bei mir wars beim "Fleisch-Fasten" genauso... es ist machbar, aber wenn der Kopf nicht mitmacht & dran denkt, wie arm die Tiere nicht sind, dann hat man keine Lust auf immer & ewig.
AntwortenLöschenBin schon gespannt auf deine Ergebnisse ;)
Du könntest doch zumindest außerhalb Vegetarisch leben. Das ist auch schon viel Wert. Wie oft isst du in der Woche/Monat/Tag Außerhalb? Daran könntest du dein Pensum an Milchprodukten messen.
AntwortenLöschenLG
Ich könnte auch weiterhin voll vegan leben. Wäre auch machbar. Aber ich will es ja gar nicht. Darum geht es mir ja. Das es kein Problem ist, dass es für mich aber auch nicht erstrebenswert ist. Das ich lieber das esse, wodrauf ich Hunger habe. Ohne mir Gedanken zu machen, ob da jetzt tierische Produkte verarbeitet sind oder nicht. Das heißt ja nicht, dass ich jeden Tag Fleisch esse. Das heißt nichtmal, dass ich jeden Tag Käse esse. Aber wenn mir danach ist, dann will ich es einfach essen können. Dann will ich mir nichts verbieten. Ob und wie viele tierische Produkte ich dann im Endeffekt zu mir nehme wird sich zeigen. Im Juli vielleicht ein paar mehr, weil ich jetzt Appetit auf Dinge habe, die ich jetzt nicht gegessen habe. Aber das wird sich schon auf einem vernünftigen Maß einpendeln. Da bin ich mir sicher.
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