Mittwoch, 9. Juli 2014

Warum Sport treiben?

Hallo ihr Lieben,

Ich hatte Montag mal wieder ein Telefoninterview für eine Präventionsstudie gegen Essstörungen, an der ich teilnehme. Gnaz knapp gesagt, muss ich da regelmäßig eine Stunde am Telefon Fragen zu Essen, Sport und Körpergefühl beantworten, hinzu kommen Fragebögen, in denen sich nach meiner Stimmung, Gefühlen, Gedanken, etc. erkundigt wird.

So, und nun war eben am Montag wieder das Telefoninterview dran. Und eine Sache fand ich doch sehr bemerkenswert:
[das Gespräch wurde nachgestellt]

"Was machen Sie für Sport und wie oft machen Sie Sport?"
"Fast täglich. Immer ein bisschen halt. Und wenns nur ein paar Push-Ups sind. Aber "so richtig" 4-5x die Woche: Ich habe mich zu einem Marathon angemeldet... darum halt. Cardio und Krafttraining. Ich versuch' es abwechselnd zu machen , also Mo-Cardio, Di-Kraft, Mi-Cardio,... und Regenerationstage ergeben sich ganz automatisch wegen anderer Termine im Job, in der Uni, Freunde,.... aber 4-5x die Woche á 45-90Min. Das ist realistisch."

"Warum machen Sie Sport? Um abzunehmen/nicht zuzunehmen?"
"Auch - sicherlich. Aber das ist eher eine Zusatzmotivation. Das aktuelle Training begründet sich eindeutig im Ziel "Ich-will-einen-Marathon-schaffen". Ansonsten will ich mich halt fit halten. Es geht mir mit Sport im Alltag einfach besser: Ich schlafe besser, z.B., bin an der frischen Luft und es macht mir Spaß....und...oh ja...Sie wollen was nachfragen...'tschuldigung."

"Fühlen Sie sich zum Sportmachen gezwungen?"
"Nö!"

"Wie geht es Ihnen, wenn Sie kein Sport machen können?"
"Das kommt auf die Gründe an. Aber prinzipiell bin ich anfangs schon echt genervt. Wenn ich jetzt z.B. verletzt bin und 3 Wochen nict laufen kann/darf - wie letzten Sommer - dann pendelt sich das aber iwie wieder ein... und das Ende ist ja in Sicht. Geht schon iwie. Nicht gut... aber geht..."

"Warum sind Sie dann genervt?"
"Na, ich bin nicht wirklich ausgelastet, schlafe auch schlecht, meine Biorthyhmus ist ja auf 'Sport' programmiert. Und bevor sich das nicht wieder neu reguliert hat...."

"Aha... verstehe..."


Nach dem Telefonat werden alle meine Anworten durch ein Computerprogramm gejagt - d.h. ausgewertet. Und ich bekomme 10 Minuten später ein Feedback bezüglich "Auffälligkeiten", die eine Essstörung begünstigen oder einfach in diesem Kontext stehen.

Aber Ende heißt es:

"Und eine Sache konnten wir nicht so einordnen..."
"Ja?"
"Sie machen viel Sport, aber nicht um abzunehmen, fühlen sich auch nicht dazu gezwungen, sind aber genervt, wenn Sie es nicht machen können".
"Ja... weil das nicht in direktem Zusammenhang steht....oder nicht?"
"Hm... passen Sie da auch auf sich auf.... Wir können das so hier nicht richtig einordnen, obs ungefährlich ist oder nicht...."

Aha... verstehe...

5 Kommentare:

  1. Da hat wohl jemand das Programm geschrieben, der sich nicht vorstellen kann, dass Sport einfach Spaß macht und zum Wohlbefinden beiträgt.
    Das wäre genauso als könne sich Jemand nicht erkläre, dass man Sex hat, wenn man keine Kinder will.
    Die Herrschaften sind wohl recht tunnelblickig unterwegs. Sport=Abnehmen=Pflicht=Zwang
    Ich nehme durch Sport auch nicht ab, trotzdem macht er Spaß, sorgt für Entspannung und ich bin genervt, wenn ich keinen Sport machen kann.
    Ich mach einfach erstmal so weiter :D

    LG

    Kati

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    1. ich mach auch so weiter ;)

      "Das wäre genauso als könne sich Jemand nicht erkläre, dass man Sex hat, wenn man keine Kinder will." - super vergleich. Danke dafür :D

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    2. Ich finde den Vergleich auch super ;) Und echt passend!!

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  2. Hääääääää? Was ist das denn für ne Logik? Da sitzen ja richtige Profis am Werk.
    Ich denke, jeden Sportler (oder der, der es werden will) nervt es, wenn er verletzungsbedingt, durch Krankheit etc. aussetzen muss. Sogar mich nervt das und ich bin nichtmal ne Sportskanone. Ohne Sport geht's mir mittlerweile viel schlechter, alleine das sollte doch schon Begründung genug sein? Wahrscheinlich sind sich viele nicht darüber im klaren, dass Sport auch SPAß(!) machen kann..
    Den Vergleich mit dem Sex finde ich übrigend auch klasse. Schade, dass der dir zu dem Zeitpunkt nicht eingefallen ist. Das wär DAS Argument gewesen :D

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    1. Ich merk mir den auf jeden Fall für das nächste Interview :)

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