Montag, 9. September 2013

Das Problem mit dem Alkohol

Mir ist am Wochenende aufgefallen, dass ich ein Problem mit Alkohol habe.

Und jetzt zur Beruhigung, es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört.
Ich meine kein Suchtproblem, sondern ein 'Mögenproblem'.

Zur Erklärung: Ich bin schon lange aus dem Alter raus, in dem man Alkohol trinkt weil man cool sein will oder weil man betrunken sein will. Ich trinke auch nicht täglich Alkohol, auch nicht jedes Wochenende.

Aber ich trinke gerne Alkohol. Mit den Jahren habe ich einfach rausgefunden, was mir wirklich schmeckt und was nicht. So trinke ich gerne herbes Bier, Weizen nicht so gern. Feinherben Weißwein ja, trockenen eher nicht. Rotwein nur an Soßen, aber nicht im Glas. Frucht-Kurze gerne, außer Apfel. Cocktails sind lecker, aber wenn sie mit Sahne oder Milch zubereitet sind bekomme ich davon heftige Kopfschmerzen, das ist es nicht wert. Von zu viel Martini auf Eis kriege ich zwar auch Kopfschmerzen, aber da spare ich mir das zu viel und genieße ab und zu ein Glas.
Nur wie man Nein sagt, wenn einem Alkohol angeboten wird, das habe ich nicht gelernt. Oder wie man sich ein Wasser bestellt, wenn man feiern ist, aber nicht der Fahrer.
Das wäre so ja eigentlich kein Problem. Schließlich lebe ich in einer Gesellschaft in der es allgemein anerkannt ist in Gesellschaft Alkohol zu trinken. Und ich kenne ja auch meine Grenzen und eine Feier muss schon verdammt lange gehen und ein bisschen ausarten, damit ich über meine Grenze trinke und es nächsten morgen so richtig bereue.

Aber jetzt gibt es doch ein Problem:
Alkohol versaut mir meine Abnahme enorm. Außerdem habe ich das Gefühl, dass mein Körper empfindlicher auf Alkohol reagiert, seit ich mich gesünder ernähre. Nicht, dass ich von weniger betrunken werde oder schneller einen Kater habe, aber ich fühle mich nächsten Tag schlapper und irgendwie nicht fit. Was ich sonst nicht hatte. Sonst war ich entweder normal fit oder ich hatte einen richtigen Kater. Aber so eine allgemeine Mattigkeit nach dem Genuss von mehr als einer Flasche Bier kannte ich bis jetzt nicht. Zu dieser Mattigkeit kommt dann ein flaues Gefühl im Magen oder Sodbrennen. Oder auch was anderes, aber egal was: Mein Körper sagt mir damit ja etwas.
Und eigentlich sagt er mir ziemlich deutlich: Lass die Finger von Alkohol!
Mein Problem: Ich weiß nicht so richtig wie. Und damit ist es auf irgendeine Weise doch ein Suchtproblem. Nur das ich keine schwere Sucht habe und den Alkohol brauche, sondern dass ich in Gewohnheiten feststecke, in Ritualen und Gepflogenheiten und momentan wirklich keine Ahnung habe, wie ich die durchbreche.
Weniger trinken klappt bei meinem Freundeskreis auch nicht, dass habe ich am Wochenende versucht. Aber die sind alle so großzügig, da hat man andauernd ein neues Getränk in der Hand, wenn das Alte leer ist. So schnell kann man gar nicht reagieren und sich selbst was unalkoholisches kaufen. Und sich ewig an einem Bier oder einem Cocktail festhalten ist auch nicht so einfach wie es klingt. Ich trinke schon mit Absicht langsam, aber irgendwann ist jedes Glas leer. Und gerade wenn man tanzt noch schneller als man denkt. Und schmecken tut es ja auch noch...

Ich könnte natürlich gar keinen Alkohol mehr trinken. Egal wann und was. Das würde bei einigen sicherlich für Verwunderung sorgen und ein paar blöde Sprüche was los ist würde ich auch kriegen, aber ich glaube nicht, dass es irgendwer von meinen Freunden nicht akzeptieren würde.
Aber das will ich nicht. Ich trinke ja gerne. Es schmeckt mir ja. Ich will ja nur die Menge reduzieren und gucken, ab wann mein Körper positiver reagiert. Ab wann die Abnahme trotzdem klappt, ab wann ich keine Mattigkeit am nächsten Morgen spüre.

Vielleicht sagen jetzt viele von euch: Alkohol ist nun mal ein Suchtmittel und auf gewissen Weise auch ein Nervengift, sei doch vernünftig und höre ganz auf.
Aber das ist für mich wie meine gesamte Ernährung: Verbote und Einschränkungen mag ich nicht und will ich mir auch nicht selbst auferlegen.
Ich werde nun mal kein Vegetarier, aber ich habe kein Problem damit weniger Fleisch zu Essen oder auch mal mehrere Tage kein Fleisch. Aber ich will weiterhin die Möglichkeit haben Fleisch zu Essen, wenn mir danach ist. Und so ist es auch mit dem Alkohol: Ich kann gut ein paar Feiern gar nichts trinken, aber ich will es mir nicht für immer verbieten.

Was mir fehlt ist ein guter Grund. Eine Begründung die ich sagen kann, wenn ich gefragt werde warum ich Wasser trinke. Eine Begründung die nicht ist: "Weil ich abnehmen will." Denn das weiß keiner und das geht auch keinen was an.

Naja, ich werde mal weiter drüber nachdenken, wie ich die Situation für mich am Besten löse.

Und um den Bezug zum Blogthema herzustellen, und weil es mich interessiert: Bremst Alkohol auch eure Abnahme? Mal abgesehen, von Fressanfällen die viele haben, wenn sie trinken (ich zum Glück nicht!), merkt ihr, dass ihr schlechter abnehmt, wenn ihr trinkt?

4 Kommentare:

  1. Alkohol bremst den Stoffwechsel, weil der Körper das Gift raushaben will und sich daher die Leber vorrangig darum kümmert statt um zB den Fettabbau. Und ganz nebenbei hat auch Alkohol und das Drumherum ordentlich Kalorien.

    Ich nehme auch schlecht ab mit Alkohol - tatsächlich machte mir ein sehr reichhaltiger Abend die ganze brave Woche davor wieder kaputt.
    Nun hat sich bei mir das Problem mehr oder weniger erledigt, denn alkoholisiert kann man keine Sprünge [beim Tanzen] machen. Wir trinken also schon seit fast 2 Jahren nur noch sehr selten - alle Freunde haben sich längst daran gewöhnt und alkoholfreies Bier schmeckt mir inzwischen auch gut :)

    (außerdem gehe ich mir immer selbst auf den Keks, wenn ich angeheitert bin - ich finde mich dann ziemlich anstrengend..)

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  2. Ich trinke zur Zeit sogut wie gar keinen Alkohol. Aber weder weil ich abnehmen will, noch wegen dem Kater am nächsten Tag sondern weil er mir nicht schmeckt. Es gibt wenige Ausnahmen. Martini Asti und Cocktails (und die dürfen gar nicht nach Alkohl schmecken, am liebsten nehm ich dann eh die alkoholfreien). Wenn es ums geselligsein geht und Mineralwasser mir zu blöd wird (jaja Gruppenzwang und "natürlich kann man auch in Gesellschaft Wasser trinken") gibts ein Glas Hugo oder Weiß sauer (ich glaub in Deutschland ist das einfach eine Weißweinschorle?). Und daran nipp ich dann meistes die ganze Zeit weils mir eh nicht besonders schmeckt.

    Ich kann mich aber an meine "Ausgehzeit" erinnern. Da trank ich gern und viel. Und es war die dünnste Zeit meines Lebens. Aber das lag wohl eher an den durchtanzten Nächten (quasi ein 5 Stunden Workout).
    Und das schreib ich mit 21 Jahren... Bin ich "alt" für mein Alter :D

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  3. Ich trinke auch keinen Alkohol und finde alkoholfreie Cocktails und Drinks auch total lecker. Heutzutage trinkt man eh meiner Meinung nach viel zu viel davon. Ist mir zu ungesund für den Körper und braucht kein Mensch. Einen Hugo am Geburtstag trinke ich auch "mal" aber nach einem Glas ist dann auch schon Schluss damit.
    LG

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  4. Ich selbst habe das Problem zwar nicht, aber ich kann nachvollziehen, dass es blöd ist.
    Das einzige, was ich mehr als nur "runterkriege" ist 43er mit VIEL Milch, da ich die Milch aber schlecht vertrage hat sich das sowieso meistens erledigt, weswegen ich eigentlich nie Alkohol trinke. Wenn ich sage, mir schmeckts nicht, dann hat da auch jeder Verständnis für (und die Meisten wissen es mittlerweile auch) und ansonsten...im Zweifelsfall würde ich vorschlagen, dass du dich tatsächlich einfach mal als Fahrer anbietest, so gehst du den Fragen ja recht gut aus dem Weg. Und wenn du sagst, dass das so ne Art Test ist, weil du das Gefühl hast, dass dir der Alkohol nicht gut tut, wär das ja auch nicht gelogen.

    Ich finds irgendwie komisch, zu lesen, dass Leute gefragt werden, warum sie keinen Alkohol trinken...bei mir wundert sich da eigentlich niemand groß drüber, auch wenn ers nicht weiß. Ich wurde jetzt noch nie wirklich gefragt "Wie, du trinkst keinen Alkohol?!" oder so. Manche Leute fragen zwar schon manchmal, ob ich wirklich gar nix mag, aber ich habs jetzt auch noch nicht erlebt, dass ich dann komisch angeschaut wurde oder so. Aber es ist vielleicht auch ne Frage, was die Leute von dir gewohnt sind - wenn man gerne Bier oder Ähnliches trinkt, könnte das vielleicht schon irgendwie Fragen aufwerfen.

    Zu deiner Frage kann ich nicht viel sagen, da ich, seit ich wirklich versuche abzunehmen, keinen Alkohol getrunken habe (wie gesagt vorher auch so gut wie nie), aber dass Alkohol da nicht grade förderlich wirkt ist ja eigentlich allgemeinhin bekannt.

    Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du eine Lösung für dein Problem fidnest ;)

    Liebe Grüße,
    Charly :)

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