Allem vorab: einen frohen 1. Advent wünsche ich euch!! Und entschuldige mich für den verspäteten Post - gestern habe ich es einfach nicht mehr geschafft! Aber nun!
Absolut passend zur Adventszeit habe ich meine Ernährung wieder umgestellt - oder auch eingeschränkt, wie auch immer man es nennen will. "Wieder" nicht im Sinne von "genauso wie schon 10 Mal vorher", bisher war noch jede von Dauer... nein, ich habe die Liste der "Lebensmittel" (viele davon verdienen diesen Titel schlichtweg nicht), die ich mein Leben lang nicht mehr anrühren will, nur ein weiteres Mal erweitert.
Angefangen habe ich vor einigen Jahren damit, Fastfood komplett zu streichen: Kein Restaurant zur goldenen Möwe mehr, keine Burger, keine Chips, kein Fertigfraß... fiel mir ehrlich gesagt nicht schwer, nur Pizza und Pasta waren problematisch, insbesondere wegen meinem Freund, der beides nahezu täglich verspeist.
Danach wurde jedes überflüssige Fett gestrichen - Braten kann man auch ohne Butter oder Öl, Dressing am Salat braucht kein Mensch - und er schmeckt ohne sowieso viel besser. Wenn man nicht mehr alles in Saucen ertränkt, schmecken die einzelnen Zutaten plötzlich viel intensiver und besser!
An dieser Stelle muss ich mal loswerden, wie traurig ich es finde, dass Kinder (ich gehe hin und wieder babysitten, da konnte ich das leider leider beobachten) z.B. keine Erdbeeren mehr mögen, weil die nicht süß genug sind und zu wenig nach Erdbeere schmecken. Ja, auch mir schmeckte alles anfangs zu fad - aber das ist schnell verschwunden. Auch meinem Freund schmecken "einfach nur Gemüse oder Obst" überhaupt nicht. Aber die 5-Minuten Terrine... igitt. Was soll daran noch nahrhaft sein? Aber dazu gleich mehr!
Vor einiger Zeit verbannte ich erst Weißmehl, später noch sämtliche Milchprodukte - die Veränderung war beeindruckend. Ich fühlte mich leichter, konzentrierter, meine Haut (ich litt zeitweise stark unter Neurodermitis) verbesserte sich schlagartig und, was jetzt Mädels betrifft: mein Hormonhaushalt kam ins Gleichgewicht, Regelschmerzen ließen nach.... ich weiß nicht, ob sich für jeden dieser positive Effekt einstellt, aber ich habe sehr davon profitiert. Wobei von meinem Bekanntenkreis nur selten verstanden wird, warum ich keine Milch mehr konsumiere - ich empfinde es als widernatürlich. Ich trinke doch auch seit Jahrzehnten keine Muttermilch mehr, warum sollte ich stattdessen die Muttermilch einer anderen Spezies trinken? Nein danke.
So viel dazu. Nun habe ich mir Gedanken gemacht: was bedeutet eigentlich "gesunde" und "ausgeglichene" Ernährung? Wenn ich auf die Zutatenlisten der Lebensmittel schaue, die 90% des Supermarktsortimentes schaue, dann hat unsere "moderne Ernährung" nichts mehr mit "natürlich" oder "gesund" zu tun. Ist euch mal aufgefallen, wo überall Zucker drinsteckt? Was ist mit all dem Zeug, nachdem ich ständig giere, was ich in wahren Fressanfällen in mich reinstopfe, bis mir schlecht wird? Das passiert doch niemandem mit Äpfeln. Oder Gurken. Warum eigentlich?
Ich glaube: weder Lebensmittelkonzerne noch Supermärkte interessieren sich für meine Gesundheit oder mein Wohlbefinden, sie wollen nur mein Bestes - mein Geld. Und wie bekommen sie möglichst viel davon? Indem sie ihre Produkte (ich weigere mich, bei Schokoladenriegeln noch von Lebensmitteln zu sprechen) so zusammenpanschen, dass ich davon immer häufiger immer mehr will. Und wenn ich davon aufgehe wie ein Hefekloß, dann soll ich entweder so "süchtig" sein, dass es mir egal ist - oder sie werfen das gleiche Produkt als Diätvariante auf den Markt, mit 3 Gramm Fett weniger und 5 Zuckeraustauschstoffen mehr... oder so ähnlich.
Also stand für mich fest: keine industriellen Lebensmittel mit raffiniertem Zucker mehr. Allgemein: möglichst wenig abgepacktes. Bei Sojamilch o.ä. lässt sich das natürlich nicht vermeiden, aber ich schaue jetzt jedes Mal auf die Zutatenliste. Mein Tipp: Lupe mitnehmen. Und einen Chemiker.
Ich kaufe jedenfalls nichts mehr, was auch nur eine Zutat enthält, die ich nicht verstehe. Oder Zucker.
Ich wage also das für mich bisher unvorstellbare - keine Süßigkeiten mehr. Passend zur Adventszeit: nix da "nur noch Weihnachten", "Vorsatz zum neuen Jahr", oder ähnliche Grütze. Heute und sofort. Ich habe also meinen Adventskalender verschenkt und alles andere verschenkt oder weggeworfen - schlechten Gewissens, aber ich habe mir immer wieder gesagt: "Ich esse, um meinen Körper leistungsfähig und gesund zu halten, Cornflakes sind nur Zuckermassen, die ich nicht brauche!" Und in den Müll damit. So.
Meine erste Feuerprobe erwartete mich auf dem Weihnachtsmarkt: ich liebe gebrannte Mandeln, Stollen, Lebkuchen, Lakritzbonbons, heiße Schokolade, Waffeln, Crêpes... alles tabu. Was soll ich sagen? Ich habe es geschafft. Teilweise mit viel Mühe, teilweise ganz leicht...
Nun frage ich mich aber: den Rest meines Lebens keine Schokolade mehr? Kein Lakritz? Keine Gummibärchen? Irgendwie... unvorstellbar. Und das, obwohl ich mich nach einer Woche schon so gut fühle... (genaueres
HIER, ich entschuldige mich für das, was mehr oder minder doppelt vorkommt)
Wird es für mich irgendwann so leicht werden, wie an dem großen M vorbeizugehen? Sonntagabend keine Pizza zu bestellen? Irgendwie zweifle ich ja...
Was meint ihr? Wäre so ein (eingeschränktes?) Leben für euch vorstellbar?